Eine Woche nach den Wahlen

Eine Woche nach den Wahlen.  Immer noch glücklich und voller Vorfreude auf die Grossratssitzungen und das parlamentarische Arbeiten.
Eine Woche voller Medientermine, voller Gratulationen und Pauschalisierungen. Nun wird es endlich wieder Zeit  politisch zu arbeiten.  Denn das ist meine Aufgabe, das war meine Aufgabe und das ist das, was ich liebe.

Ich habe genug politisch inhaltslose Interviews mit Joël Thüring geführt;  pseudogeantwortet auf Radikalität und Rebellin.  Ich bin keine Rebellin, wie es die Tageswoche geschrieben hat; ich bin keine häuserbesetzende Linksextremistin, wie es Radio Basilisk behauptet hat – und ich bin auch keine Freundin von Joël Thüring.

Seit rund vier Jahren macht die JUSO Basel-Stadt konkrete Politik.  Nebst unserem kulturellen Engagement (Nachtnetzzuschlag abgeschafft, JUSO-Kulturinitiative, ect.), haben wir auch massgeblich zum Referendum gegen die Unternehmenssteuersenkung beigetragen; wir haben die Wohninitiative für nachhaltig bezahlbaren Wohnraum lanciert; wir haben junge Leute motiviert sich für Politik zu interessieren. Denn Politik bestimmt unsere Zukunft.

Nebst den kantonalen Themen, haben wir uns aber auch mit nationalen und internationalen Themen auseinandergesetzt. Wir haben uns beispielsweise gegen die AVIG-Revision (leider erfolglos) gewehrt,  damit junge Arbeitslose nicht schneller in die Sozialhilfe abgeschoben werden; wir haben Unterschriften für den Mindestlohn gesammelt. Denn alle sollten vom Lohn, den sie verdienen, leben können. Ich habe mich ausserdem  intensiv mit dem Migrationspapier der SPS auseinandergesetzt, gemeinsam mit der Sachgruppe Migration.  Denn Integration und Migration wird immer zentraler  für eine Welt, die mit immer grösseren Unterschieden zwischen arm und reich zu kämpfen hat. Dort reicht es nicht, leere Floskeln zu schaukeln. Sondern nebst einer humanitären Schweiz (deren Handlungen für die Bevölkerung nachvollziehbar sein muss), ist auch eine globale Veränderung notwendig. Und das muss thematisiert werden!

Es gibt also kein Grund mich nur als jüngste Grossrätin abzustempeln, in einen Topf mit Joël Thüring zu werfen. Ich betreibe nachhaltige Politik. Mit dem jungen Merkmal: Dass ich gerne meine Meinung auch pointiert äussere. Ansonsten habe ich aber nichts mit der SVP am Hut und deren jungen Exponenten. Aus diesem Grund werde ich in den nächsten Wochen auch keinen gemeinsamen Termin mehr mit Joel Thüring wahrnehmen. Ich diskutiere zwar gerne mit anders Gesinnten, aber ich diskutiere nicht gerne mit pauschalisierenden Schreihälsen, die ausser reden, nichts tun.

Ich bedanke mich nochmals für die Unterstützung von allen, freue mich auf die politische Arbeit! Solidarisch