Spätestens seit der Pflegeinitiative wissen alle: Die Schweiz hat zu wenige Pflegefachpersonen und viele verlassen frühzeitig den Beruf. Mit der Annahme der Pflegeinitiative sollte dieser Missstand behoben werden. Doch die Umsetzung dauert an, während sich die Situation weiter verschlechtert. Zurzeit zeigen Arbeitsmarktdaten, dass 10’000 Stellen in der Schweizer Pflege unbesetzt sind. Die Umsetzung der Pflegeinitiative schreitet nur schleppend voran. Auch die Leistungserbringer gehen zu wenig ambitioniert voran.
Gleichzeitig steigt die Anzahl der temporären externen Pflegenden an. Verständlich – weil sich die Arbeitsbedingungen nicht verbessern, weil der Druck weiterhin steigt. Ein zu hoher Anteil schadet der Versorgungsqualität, belastet die Festangestellten zusätzlich und zieht Gelder (Krankenkassenprämien, Steueranteil und gemeinwirtschaftliche Leistungen) aus dem Gesundheitswesen für Vermittlungstätigkeiten ab. Dadurch wird verhindert, dass sinnvoll und nachhaltig in bessere Arbeitsbedingungen investiert werden kann. Doch genau dies wäre notwendig, damit die Arbeitsbedingungen der Pflegenden nachhaltig verbessert werden.
Damit diesem Anstieg an temporären Mitarbeitenden ein Riegel vorgeschoben werden kann und an besseren Arbeitsbedingungen (Umsetzung der Pflegeinitiative) gearbeitet werden kann, fordere ich vom Bundesrat die Prüfung der Änderung der gesetzlichen Grundlage für einen maximalen Anteil an externen temporären Pflegenden.