Das #Anordnungsmodell – das richtige Modell, eine mangelhafte Umsetzung

Das Anordnungsmodell ermöglicht es Psycholog:innen seit dem 1.7.2022 auf Anordnung von Fachärzt:innen Psychotherapien anzubieten. Per 1.1.2023 gibt es kein Delegationsmodell im OKP Bereich mehr. Jahrelang haben sich die Psycholog:innen und andere Akteure dafür stark gemacht.

Dieser Schritt war richtig. Psycholog:innen können damit eigenständig abrechnen.

Es ist nicht nur eine Anerkennung der Kompetenzen der Fachpsycholog:innen, sondern wird in Zukunft bei guter Umsetzung auch die Versorgung verbessern und Versorgungslücken schliessen.

Doch die Umsetzung war schlecht vorbereitet. Die Auswirkungen des Modellwechsels wurden unterschätzt und gewisse Knackpunkte gingen wohl einfach vergessen.

Die beiden grossen Knackpunkte sind die Psycholog:innen in Ausbildung und die Spitälern mit ambulanten Leistungen, für welche das Modell ja gar nicht gedacht war. Mit Kurzarbeit, administrativem Mehraufwand wird versucht, kurzfristig pragmatische Lösungen zu finden. Und das ist wichtig.

Denn: Die psychiatrische und psychologische Versorgung – gerade bei Kindern und Jugendlichen – ist am Anschlag. Das Anordnungsmodell sollte helfen, dieses zu verbessern und nicht zu verschlechtern.

Doch kurzfristiger Pragmatismus reicht nicht. Das Anordnungsmodell – und im Besonderen die Rolle der Krankenkassen – muss regulatorisch so ausgestaltet werden, dass im Sinne des Patient:innenwohls und der Versorgungssicherheit gearbeitet werden kann.