JA zur Pflege-Initiative

Schweizweit fehlen derzeit 11’000 Pflegefachpersonen, bis in 15 Jahren benötigen wir weitere 70’000 neue Pflegende. Denn der Bedarf wird aufgrund des demographischen Wandels und dem immer höheren Anteil an chronisch multimorbiden Personen, welche Pflegeleistungen benötigen. Die Initiative fordert eine Ausbildungsoffensive – auch um die Abhängigkeit von ausländischen Fachkräften (auch Braindrain genannt) zu verringern. Aufgrund des bereits existierenden Mangels an Fachpersonal müssen immer weniger Fachpersonen immer mehr Patient:innen pflegen – darunter leidet die Qualität. 

40% der Pflegenden verlassen ihren Beruf. Besonders viele von ihnen sind jünger als 35 Jahre alt. Das muss uns zu denken geben. Deshalb braucht es dringend eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen wie es die Initiative fordert: Eine verlässlichere Zeit- und Dienstplanung, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und einen Lohn, welcher den hohen Anforderungen und der grossen Belastung entsprechen.

Schliesslich müssen wir dem Privatisierungs- und Profitwahn im Gesundheitswesen entgegensteuern und eine angemessene Finanzierung der Pflegeleistungen ermöglichen. 

Die Corona-Krise hat diese unhaltbare Situation erst publik gemacht, sie existiert aber schon länger. Lediglich an einer Ausbildungsoffensive zu schrauben, wie es der Nationalrat mit einem Gegenvorschlag wollte, reicht nicht. 

Ein Ja für eine starke Pflege – weil klatschen alleine schon lange nicht mehr reicht!