Mein Statement zur offiziellen Eröffnung des Wahlkampfes, 15.8.2019
Vor über 10 Jahre wurde der Nachtzuschlag in Basel abgeschafft. Ich erinnere mich noch gut, wie ich an meiner ersten grossen politische Allianz gearbeitet habe: über alle Partei- und Kantonsgrenzen hinweg, zusammen mit den Jungparteien, haben wir den Nachtzuschlag im öffentlichen Verkehr abgeschafft – noch heute macht es mich stolz, wenn ich daran zurückdenke.
Heute, über 10 Jahre später, gehe ich als erfahrene Politikerin in den Wahlkampf. Über 10 Jahre intensive Arbeit, davon 8 Jahre als Grossrätin, über 10 Jahre Einstehen für eine gerechtere Welt. Der politische Instinkt von damals ist geblieben, hinzugekommen sind viele Erfahrungen und “das Wissen wie es geht”.
Im Kanton Basel-Stadt engagiere ich mich seit Jahren in der Gesundheits- und Sozialpolitik – aktuell als Präsidentin der Gesundheits-und Sozialkommission. Die Gesundheitskosten steigen – und noch stärker steigen die Prämien. Viele Menschen mit tiefen Einkommen, aber auch der Mittelstand, können die Prämien kaum mehr finanzieren.
Die Prävention und Nachsorge, die in der kantonalen Kompetenz liegen, konnte ich erfolgreich mitgestalten. Doch die Möglichkeiten als Kanton sind beschränkt. In den nächsten Jahren werden beim Bund zentrale gesundheitspolitische Weichen gestellt. Als Nationalrätin werde ich mich für eine qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung, die allen zugute kommt, einsetzen.
Finanzielle Fehlanreize müssen verhindert und abgebaut werden. Das Gesundheitswesen darf nicht zum Selbstbedienungsladen werden. Wir brauchen gute Regelungen, die sich am Wohl der Allgemeinheit orientieren.
Es gibt noch andere Gesundheits- und sozialpolitische Themen die mir am Herzen liegen: die Care-Arbeit wird noch immer stiefmütterlich behandelt, Angehörigenpflege ist selten ein Thema und der Paradigmenwechsel zu 38 Wochen Elternzeit ist ein Anliegen, das auf nationaler – und nicht nur auf kantonaler Ebene, umgesetzt werden muss. Für die Gleichstellung ist dies alles wichtig und nötig!
Ich könnte noch deutlich mehr aufzählen.
In Basel erleben wir, dass Wohnen keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Die Rahmenbedingungen der Wohnungspolitik werden vom Bund vorgegeben und der gemeinnützige Wohnungsbau müsste deutlich stärker gefördert werden. Als Verwaltungsrätin der Wohnbaugenossenschaft Nordwest leiste ich hier auch meinen ganz konkreten Beitrag. Gefordert ist hier aber auch der Bund, die Anliegen der Städte dürfen in Bern nicht mehr länger ausgeblendet werden.
Sie sehen, es gibt viel zu tun. Ich bin bereit für den Nationalrat. Erfahrene Gesundheits- und Sozialpolitkerinnen und -Politiker treten zurück. Es würde mich freuen, wenn ich in deren Stapfen treten dürfte. Ich werde einen Unterschied machen: gemeinsam für mehr Gerechtigkeit – für alle statt für wenige!