Von Kobanê bis Şengal- Es lebe der Frauenwiderstand!

Mein Redebeitrag als SP-Grossrätin beim kurdischen Frauenfestival. Es war eine grosse Freude und Ehre dort reden zu dürfen!

 

Liebe Kolleginnen, liebe Gäste, meine Damen und Herren

Eine Woche ist es her und der Jubel hallt noch immer nach. Die Türkei hat gewählt und die HDP den Sprung ins Parlament geschafft. Dieser Erfolg für die Demokratie ist nicht zuletzt der Erfolg der Frauen!

Heute, eine Woche später, sind wir nun in Basel versammelt, um gemeinsam den Tag der Frau zu feiern. Ein Tag , der starke Wurzeln hat. Vor 24 Jahren fand in der Schweiz der erste nationale Frauenstreiktag statt. Und etwas wurde klar: Alles steht still, wenn Frau es will. Dies gilt übrigens auf der ganzen Welt.

Es freut mich, heute zu Ihnen sprechen zu dürfen. Zu den Frauen, die sich für Gleichberechtigung einsetzen, sei es auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene. Danke für die Einladung.

Zahlreiche Statistiken zeigen: Die Gleichberechtigung ist auch in der Schweiz noch nicht erreicht. Lohndiskriminierung und mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind weiterhin ein Thema, auch wenn wir Fortschritte erzielen. Handlungsbedarf sehe ich auch in der Politik. Wer als junge Frau das Glück hat, in ein Parlament gewählt zu werden, wird bald die Kinderkrippen, die Schule und ähnliche Themen zugewiesen bekommen. Ich möchte mich als junge Frau nicht nur sozialpolitischen Themen zuwenden, sondern für eine andere Gesellschaft kämpfen. Dazu braucht es die Wirtschaftspolitik. Alternativen gibt es! Ein wichtiger Schritt wurde im Kanton Basel-Stadt mit der Geschlechterquote in Verwaltungsräten gemacht. Die Vertretung von Frauen in der Politik ist aber noch immer zu klein, sie sind massiv untervertreten.

Das können wir ändern, das müssen wir ändern. Die Wahlen in der Türkei letztes Wochenende haben es gezeigt: Die Rolle der Frau in der Gesellschaft, sei es in der Politik, in der Wirtschaft oder in der Familie ist wichtig. Ohne Frauen wäre dieser demokratische Fortschritt nicht möglich gewesen. Lassen wir uns nicht verdrängen, tun wir uns zusammen und kämpfen wir für eine gleichberechtigte Gesellschaft, hier und in Kurdistan!

Lassen Sie uns zum Schluss an die Heldinnen denken, die alles im Kampf gegen die schrecklichen Henker der IS riskieren, ihre Unversehrtheit, ihre Gesundheit, ihr Leben. Wir kommen uns klein vor dagegen. Hier ist aber unser Platz. Wir können die Heldinnen aus Kobane und anderen Orten unterstützen. Wir haben auch die Pflicht, unseren Kampf hier zu führen. Den Kampf für Gerechtigkeit, den Kampf für die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Besten Dank