1. August – Freiheit

Als Kind waren wir am 1. August oft in den Bergen. Abends hingen Lampione in den Bäumen und ein «Vulkan» verzauberte meine Kindesaugen und die meiner drei Geschwister. Heute ist der 1. August etwas weniger zauberhaft. Aber noch immer ein spezieller Tag. Der Tag wurde als Geburtstag der Schweiz ausgesucht und ermöglicht es uns, Wünsche zu überbringen. Wünsche ans Geburtstagskind, Wünsche für uns alle in der Schweiz.

Das Gefühl der Freiheit ist ein schönes. Ich meine damit nicht die egoistische Freiheit – wie es von einigen geframt wird – sondern ein Gefühl des Lebens, des Lebens in Würde. Am Rheinbordufer zu spazieren und keine Sorgen haben zu müssen, abends die Krankenkassenrechnung nicht bezahlen zu können; nicht zu wissen, wie die steigende Miete noch irgendwie ins Haushaltbudget passt. Es darf in der Schweiz kein Privileg sein, finanziell sorgenfrei zu leben. Es ist für mich klar, dass hier die Schweiz die Hausaufgaben noch nicht gemacht hat. Für diese Freiheit braucht es deshalb auch die Solidarität der Menschen, welche auf der sonnigeren Seite des Lebens stehen.

Freiheit bedeutet für mich auch, in Frieden leben zu können. Die Mitbestimmung der Bevölkerung ist dafür wichtig. Die Demokratie (wenn auch noch keine perfekte ist!) ist deshalb ein wichtiger Grundpfeiler für den Frieden. Doch Frieden braucht es nicht nur in der Schweiz, sondern auch in den anderen Ländern, für die Menschen und für die Welt. Und ja, auch da wünsche ich mir, dass die Schweiz alles in seiner Macht stehende tut, um Frieden auf der Welt zu erreichen und den Menschen, welche von Krieg betroffen sind, zu helfen.

Das Geburtstagskind – und damit wir alle – trägt eine Verantwortung für die Zukunft. Ich übernehme gerne einen Teil – mit allen Menschen zusammen.